„Und wie kommt die Farbe auf den Teller?“ ist eine der häufigsten Fragen der Besucher. Also habe ich letztens ein paar Bilder gemacht. Mit einem Fuß auf dem Pedal und der anderen Hand am Abzug ist das ganz schön schwierig. Aber wozu gibt’s den Sportauslöser… 😉
——–
And how gets the ink on the plate? is one of the most asked questions from my visitors. So I did some pictures the other week. With one foot on the pedal to keep the press running and one finger ready to shoot. Quite wobbly.
Kategorie: Letterpress
a slanted misfortune
Neulich ist ein Druck verunglückt. Die angehende Baby-Karte hing halb daneben und ist während des Schließens komplett aus den Greifern gerutscht. Die Schrift stand dann deplatziert schräg auf dem Papier. Ganz schön schräg! Das Blatt habe ich irgendwo hingeklebt und mir noch ein paar Stunden angeguckt. Am Ende des Tages fand ich nur noch schräge Schrift toll und es juckte in den Fingern, den eigentlichen Fehler serienmäßig zu reproduzieren. Eine professionell schräg geschlossene Druckform kam mir nicht in den Sinn, ich suchte eher nach einer quick and dirty Lösung. Die Anlage aus Papierstreifen schräg auf den Aufzug kleben, das mußte reichen. Zack, fertig. Wie gut, wenn Zeit zum Spielen bleibt. 🙂
——–
You know sometimes a design is based on a misfortune. While printing hello baby cards the other week one sheet slipped out of the grippers and the design was printed in some strange angle on the sheet. But nice anyhow. I’ve sticked it somewhere and it kept in my mind during the day. At the end I liked it that much that I tried reproduce it. I took some letters to print my website address. Figured out the right angle and placed the grippers on the tympan. That’s it. Luckily there’s time to play around.
printing at the school of art Weissensee
Für alles gibt es seine Zeit und ich bin ganz froh mit meiner jetzigen, aber wenn ich nochmal Student sein könnte, ja wenn ich mich nächstes Semester einschreiben müßte, dann – ja dann, würde ich die Hochschule Weißensee wählen. Da durfte ich nämlich vor einiger Zeit in die Bleisatzwerkstatt rein schnuppern.
— I mean I am quiet happy about what’s happening right now you know, but if somebody could turn back the time, if I could be a student again and if I would have to enroll right now – then I would choose the School of Art Berlin Weissensee. I got a glimpse in the printroom and my heart missed a beat.
Da gibt es echt viel Zeug. Meterlange Schränke gefüllt mit Holz- und Bleilettern, zwei Abziehpressen, einen Tiegel, Lithosteine und und und.
Die Studenten können die Werkstatt selbstständig für Ihre Projekte nutzen, sofern sie bei Julienne der Werkstattleiterin einen kleinen Einführungskurs belegen. Und dann sind der Phantasie auch keine Grenzen mehr gesetzt.
Denn neben der Bleisatz Werkstatt gibt es eine Buchbinderei, eine separate Hoch- und Tiefdruck Werkstatt, eine Siebdruck Werkstatt und eine komplette Offset Druckerei. Man kann also nach Herzenslust alle Drucktechniken untereinander kombinieren und am Ende sein Projekt auch noch hübsch einbinden.
Angesichts der Größe der Werkstätten war ich unglaublich überrascht und auch sehr neidisch auf die Studenten die da arbeiteten. Besonders als mir ein Mädel erklärte, sie hätte einige Rasterpunkte in ihrem Linolschnitt lasern lassen. Einen Laser gibt es auch noch. Mann o mann. Ein schöner Nachmittag an der Hochschule war das.
———-
They’re so well equipped. So many cases with wooden- and metal letters, two proof presses and one boston style press. The students can realize their projects with the help of Julienne, the master printer and typesetter. I very liked the calm and creative atmosphere of people there working on their prints and linocuts. The school also provides a separate printroom for etching and lithography, a screen print studio, a book bindery and an offset printshop. Oh boy I got very jealous. Even more as a girl told me her tiny grid pattern in her lino was done with a laser. (me: you have a laser?!) That’s printer’s heaven.
abcdefg hijklmnop qrstuvw xyz
Erinnert ihr Euch noch an die gelaserten Buchstaben, mit denen ich drucken wollte? Ich hatte das vor meinem Urlaub noch schnell ausprobiert.
Wenn man die Buchstaben vorsichtig aufklebt (Klischeeklebefolie) und auf Schrifthöhe bringt (ein paar dicke Papiere unterlegen), lassen sie sich ganz gut drucken. Nur beim ablösen muß man höllisch aufpassen, dass die zarten Schwünge der Buchstaben nicht abbrechen. Aber sonst bin ich mit Plexiglas als Druckmaterial eigentlich ganz zufrieden.
Wie schon erwähnt, gibt es diese und einige andere Buchstaben über Typecutter.com von den fabulösen Letters are my friends. Und meine Drucke gibt es nun im Shop. 🙂 Schöne Woche Euch allen.
——-
I bought these laser cut letters a while ago, do you remember? Finally I did some prints. I mounted them on wood and put a few papers behind to get the plate type high. Some letterforms are a bit fragile, I had to be very careful with de-mounting and replacing. But the printing went well, it wasn’t so different to print from acrylic glass than from polymer or magnesium. It was fun and interesting.
I bought the letters on typecutter.com
new press
Irgendwann an einem lauwarmen Abend im Mai radelte ich gerade im Dämmerlicht vom Café Fleury zurück nach Haus als Helmut mich aus Hamburg anrief. Ich solle mal besser absteigen, meinte er und erzählte mir dann von einer wunderschönen Presse, die sein Bekannter verkaufen wollte. Nicht zu groß, nicht zu schwer, zum Treten und damit die perfekte Presse für meinen Ein-Frau Betrieb. Hui, da mußte ich wirklich absteigen.
Kurz vor meinem Urlaub haben wir sie dann aus Hamburg geholt, oh mann, was für ein schönes Teil. Eine Golding Pearl mit herzförmigen Fußpedal aus Boston, USA. Ich mußte während der Fahrt ab und zu nach hinten in den Laderaum linsen, um mich zu vergewissern, dass sie tatsächlich da drin ist. Kneift mich!
Vor meinem Urlaub blieb tatsächlich keine Zeit für ein paar Trockenübungen oder um wenigstens einen winzigen Schnipsel zu bedrucken. Nichts, nada. Aber jetzt – jetzt geht es los.
In der alten Gebrauchsanweisung, die Helmut im Netz gefunden hat, steht doch tatsächlich, dass man 2000 prints pro Stunde machen kann, wenn man dementsprechend tritt und das sei nur die mittlere Geschwindigkeit… ha, das kann ich mir kaum vorstellen. Ich lasse es mal langsam angehen. 🙂
——–
Finally I got a new press. Hooray. It was late in the evening back in May when I rode my bike back home and Helmut called. He told me about a beautiful press his friend has to sell and I should better stop and listen. He was right, it was absolutely a press made for me and my size of business.
Four or six weeks later – right before we left for Spain – we drove to Hamburg and picked up the press. I had to peek in the loading space a few times while driving back to Berlin, I couldn’t believe my luck. It’s a Golding Pearl made in Boston, USA that I had seen in several videos on youtube before. I am more than happy about it.
In the old manual Helmut found online was stated one can do around 2000 impressions per hour with middle speed. Ha, no way. 🙂 I’ll start slow.
wedding cards
Mit freundlicher Genehmigung des Brautpaares darf ich Euch heute diese tolle Einladungskarte zeigen, die ich im April drucken durfte. Die schöne Typo hat meine frühere Arbeitskollegin Mareike Wessels gesetzt. Hübsch, nicht?
Wir haben die übrigen Infos für die Gäste auf die Innenseite gedruckt, die ich hier aber nicht zeige. Und meine Facebook Follower wissen, dass ich rund 1/3 der Karten beim Schneiden versemmelt habe, einmal quer durch die Rückseite geschnitten.. und das einen Tag vor Ostern. Ja, solche Sachen passieren leider auch und nein, schnell nachdrucken ist nicht. 🙂
Caro und Marcello waren da Gott sei Dank verständnisvoll. Ich wünsche beiden eine tolle Hochzeit!
——–
Today I’m gonna show you a project that I’ve printed back in April. These wonderful wedding cards were designed by the graphic designer and former colleague of mine Mareike Wessels. Beautiful typography, right?
I’ve printed them on Cotton Paper. The infos for the guests are on the inside. My Facebook Friends may remember I miscutted 1/3 of the cards! Damn, what a bad day immediately right before easter. You know reprinting real quick isn’t an option. But thank God Caro and Marcello were very understanding. Happy Wedding to you both!
travel notebooks
Habt ihr euren Urlaub schon geplant? Wir schon, uns zieht es nächsten Monat nach Andalusien. Ich habe für unsere Rundreise alles mögliche recherchiert, Facebook-Friends, spanische Handmade-Gefährten und Drucker nach Tipps, netten Shops und Werkstätten gefragt. So entstand auch die Idee für diese Heftchen. Die Seiten werden durch ein Gummiband in der Falz zusammengehalten, so dass man eigene Zettel wie Stadtpläne oder Reiserouten einfach ergänzen kann, indem man sie unter das Gummiband schiebt. Ich konnte mich nur nicht für eine Umschlag-Farbe entscheiden, daher gibt es jetzt erstmal drei. 🙂 Neu im Shop.
——–
Have you already planned your holidays? We did, we’re going on a round trip through Andalusia next month. I did a lot of research and asked Facebook friends, spanish handmade sellers and printers for their recommendations. That’s how the idea of a little travel notebook popped up.
I’ve printed three different colours because I couldn’t decide on one. The binding is just an elastic yellow rubber band, so one can add or remove sites on the trip. New in my shop.
business cards
Vor einer Weile habe ich eine Testprojekt mit Visitenkarten gestartet. Ich bat befreundete Designer, Blogger und Illustratoren um ein Layout und habe dieses auf der Korrex im Mehrnutzenbogen vom Klischee gedruckt. Das hat für mich den Vorteil, dass ich mit nur einmal kurbeln gleich 8 verschiedene Karten drucken kann. Also eigentlich ne gute Idee, wie ich fand.
Aaaaber! Was ich mal wieder vergaß ist, dass große Flächen mehr Farbe benötigen als feine Schriftzeilen. Während also der Farbauftrag für die Figur oben rechts noch zu wenig war, läuft die kleine Schrift im Umzugskarton in der Mitte fast zu. Verflixt und zugenäht! Ich drucke jetzt seit 2 Jahren und so etwas weiß ich eigentlich und trotzdem hatte ich nicht daran gedacht. Naja, manches muß man halt erstmal wieder falsch machen, um es später richtig machen zu können. Die Visitenkarten sind trotzdem schön geworden. Ich weiß nun, dass ein Mehrnutzen aus unterschiedlichen Designs nicht optimal zu drucken ist, aus ein und demselben Design aber schon. Und ein Testprojekt darf ja auch „schief“ gehen. 🙂
——-
A while ago I started a business card project. I asked some befriended designers, bloggers and illustrators for their artwork and tried to print them all at once from a large plate on my proof press. This might be less work for each card I thought. Ha!
I forgot large areas need more ink than tiny letters. I knew this already but it didn’t come to my mind unless I pulled the first print. Oh damn. Nearly none of them got the right amount of ink. The little character on the upper right needed more ink than the fine lines on the bottom. So there I was; unhappy and angry with myself. But at the end I learned that printing several designs at one time isn’t the best way to save time and get a good print, though everybody was happy with his cards. 🙂
from yellow to mint
Eine Kundin hat mich gefragt, ob ich nicht auch einen Verlauf drucken könnte. Tatsächlich habe ich das noch nie ausprobiert. Aber jetzt bin ich ganz begeistert. Je nach dem wie man die Farbe auf die Walzen aufträgt kann man einen sehr weichen oder eher harten Übergang zwischen den Farben erzielen. Bin gespannt, wie der Verlauf nach 60 Drucken aussieht. Wie heißt das… man wächst mit seinen Aufgaben, nicht? 🙂
——–
I was asked by a client if it’s possible to have a gradient. In my 2.5 years of printing I never tried it, but now I am totally hooked. It’s very playful and much fun. Depending on how you place the ink on the roller you can get a really smooth transition between both inks. I am wondering how it changes after 60 runs. We’ll see. 🙂
happy easter
Eine Osterkarte habe ich dieses Jahr mal wieder nicht geschafft, aber es gibt noch ein paar Tütensets von letztem Jahr im Shop. Und habt ihr schon Eier ausgepustet? Ich nicht, aber die Neon-Eier haben schon was oder die Idee von Anna: maskierte Eier. Oder die botanischen? Mal sehen.
——–
There was no time to print an easter card, but I have some tags from last year in the shop. Did you already paint eggs? I do so like the neon eggs from oh joy, so maybe I go for them.