Kategorie: Letterpress
coupon card
Die meisten Gutscheine, die ich in meinem Leben bisher verschenkt habe gingen wohl an meine Mutter. Als Kind fand ich nämlich ein Gutschein über 3-mal Abwaschen, Bügeln oder Zimmer aufräumen sei ein super Geschenk. Auch jetzt kaufe ich noch manchmal Gutscheine, das letzte war ein Klettergutschein, aber jedes mal ärgere ich mich über deren Gestaltung. Letztendlich bastele ich oft etwas drumherum, da ich einen läppischer Briefbogen mit einem riesigen Firmenlogo und der Leistung geschrieben in Comic Sans und gedruckt auf Elefantenhautpapier nicht so richtig gern verschenke.
Also habe ich mir selbst eine Gutschein Karte gedruckt. Die gibt es auch mittlerweile im Shop, falls von Euch jemand Bedarf hat. Gedruckt habe ich sie von Messinglinien und kleinen Klischees (die Pfeile) und den Bleilettern der Bodoni als auch der Signal auf der Adana.
Schöne neue Woche Euch allen!
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As a child I loved to give gift coupon cards to my mum. I thought doing the dishes, ironing or tidying up the room would be a super duper gift. Those days have changed but I still buy a voucher from time to time, the last one was a indoor climbing voucher. Mostly I am unhappy how they look like, written in Comic Sans with a big company logo printed on a thin and crazy effect paper. Would this make a lovely gift? No. So there was a big need of a coupon card for me and I finally did one with my brass rules, cliches (the narrows) and the lead type Bodoni and Signal on my Adana. If anyone else needs this card please visit the shop 🙂 Have nice week!
a die cut
Das ist eine Stanzform. Ich zeige sie hier mal, da nicht jeder weiß wie sowas eigentlich aussieht. Als Designer hat man ja durchaus mal mit einem Stanzaufriss zu tun, aber das wirkliche Teil hält man nur selten in der Hand.
Eine Stanze besteht aus einer Trägerplatte aus Holz. Mit einem Laser wird die Kontur der Form in das Holz geschnitten, in die wiederum werden hinterher ganz dünne Bandstahl Linien eingesetzt. Die Form kann sowohl Schneidlinien also auch Linien zum Rillen enthalten. Die scharfen, schneidenden Linien werden mit Schaumstoff geschützt, die Rillen nicht. Kann man hier im Foto gut erkennen.
Als ich im Januar die CD Verpackung für die kanadische Band Nadja druckte, kam diese Stanzform zum Einsatz. Wir haben es auf einem Heidelberger Tiegel stanzen lassen, denn mit meiner Presse mache ich das nicht. Ich habe zwar gehört, dass manche Leute sogar mit ihrer Abziehpresse stanzen, aber dafür ist ein Schutzblech für den Druckzylinder notwendig, das ich nicht habe. Und die acht Arme, die mich so schnell stanzen lassen wie den Heidelberger, habe ich auch nicht 🙂
Bei dieser Form halten am Ende die heruntergefalteten Seitenklappen die CD und das Booklet im Inneren fest und geschlossen wird alles indem ein Klappe in den Schlitz auf der Vorderseiten gesteckt wird. Ganz ohne Kleben.
ps: Nadja spielt am 7. April im Schokoladen, Berlin
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For a CD Case of the band Nadja I let a die cut made. I heard many haven’t seen a die cut in real so here’s a picture. A die cut can be made of a wooden board in which a laser cuts the line of the artwork. In this line strips of steel are set that can either cut or score. The sharp lines are protected with foam, the scoring lines not as you can see in the picture.
I’ve heard some people do die cut on their proof press, but me not. One has to protect the cylinder with a steel jacket that I don’t have. We let the die cut done on a Heidelberger windmill and I would never top this speed except I am an eight-arms Octopus…
After cutting and assembling the case the flaps hold the CD and the booklet inside and it’ll be closed with a flap sticked in a slit on the frontside.
ps: Nadja plays on April 7 in Schokoladen, Berlin
Letterpress Video about Studio on Fire
Ich bin bei beast pieces über ein tolles Video gestolpert. Schon etwas älter, vielleicht kennt ihr es bereits. Ben Levitz erzählt über Studio on Fire und druckt „the Pressroom Creed“, eine Art Glaubensbekenntnis für Drucker und erklärt den Prozess von Anfang an. Da viele von Euch mich nach Photopolymer Klischees fragen: Hier könnt ihr sehen, wie sie gemacht werden. Gedreht von GestaltenTV
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Maybe you already know the film about studio on fire? I’ve stumbled upon the video on beast pieces and because some of you are asking me about photopolymer plates; watch it and you see how it works. Ben Levitz from studio on fire goes through the process of a print from the idea to the result 😉 Published by GestaltenTV
make-ready sheets
Mein Tisch hat zwei Schubladen. In einer sammle ich Pappstreifen und in der anderen die Testdrucke. Letztere nicht weil ich sie so umwerfend schön finde, sondern weil ich das Papier immer wieder benutze um den Stand der Schrift oder der Grafik auf der Karte zu überprüfen. Ist der Stand zu tief oder zu hoch wird der Schließrahmen wieder herausgenommen und die Schrift verschoben. Dann wird wieder gedruckt und kontrolliert und eventuell nochmal verbessert. Gleichzeitig guckt man natürlich, ob alle Teile der Form gleich gut abdrucken und hilft etwas nach. „Make-ready“ sagt man dazu im englischen und meint damit alle Arbeiten, die zu einem guten Druck verhelfen. Und um ehrlich zu sein ist Make-ready der zeitintensivste und schwierigste Prozess an der ganzen Geschichte.
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There are two drawers in my desk. I collect paper strips in one of them and in the other one I save my makeready sheets. Sometimes there are lots and lots of sheets printed ‚til the imprint is great and the position is okay. To save paper I use these sheets again and again. And I sometimes start to sigh when opening the drawer, since make-ready is the longest part of getting ready to print and often a bit frustrating.
A play with V
Schrift spielerisch einsetzen – da rennt man ja bei mir offene Türen ein. Ich habe in den letzten Wochen drei inspirierende Drucksachen erhalten, die ich hier mal zeigen will.
„A play with V“ ist ein hübsches Büchlein, das mir Jens aus Dänemark geschickt hat. Komplett handgesetzt, auf seiner dänischen Andruckpresse Eickhoff gedruckt und handgebunden. Sehr sehr schön. Jens – bogtrykkeren – ist ein flickr Kontakt von mir, sein Photostream bietet noch mehr Bilder von dem Büchlein und einen Einblick in seine Werkstatt. Er gibt auch Workshops für die unter Euch, die in Dänemark wohnen oder Urlaub machen.
Mich hat das Büchlein so beeindruckt, da ich um die Arbeit weiß, die in schräg gesetzten Texten steckt. Im Computer können wir eine Zeile rotieren lassen, wie es uns passt, aber mit Blei? Man muss die ganzen Lücken mit Blindmaterial füllen und alles richtig schließen, damit es nicht um- oder rausfällt. Schaut hier. (Und hinterher alles wieder wegsortieren…) Ich vermute das Setzen hat so seine Zeit gedauert. Aber es sieht total gut aus! Tak, tak Jens!
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Playing with type is totally up my alley. I received three inspiring works in the last weeks that I’d like to show, starting today with the book Jens sent from Denmark.
„A play with V“ is a little book, handset and hand printed on his danish proof press Eickhoff. Also hand bound. Awesome! Jens – bogtrykkeren – is a flickr contact of mine and his photostream is full of interesting pictures from his space, his letters and typecases and his press. You can also see more pictures of the little book there and if you are interested in a copy drop him an email. (And he gives workshops, if you are located in denmark.)
I am thrilled by the graphics because I know setting type that way, diagonal or somewhat vertical, makes the typesetters life not easy. One has to fill all gaps with spacing and make sure that everything is locked and won’t fall off. See here. I guess he spent hours to set and print this book. But what a beauty. Tak, tak Jens!
printing cards
Zwischen dem ganzen Weihnachtstrubel habe ich neulich Postkarten für etsy gedruckt. Dazu gibt es heute einen kleinen Bericht auf dem etsy-blog. Hurra und vielen Dank!
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In between printing for christmas I printed cards for etsy Germany. You can read a little summary on the etsy-blog today. Hooray and thanks for that!
ho ho ho
Ho ho ho – Kalt wird es hier im Osten. Am Wochenende steht der ersten richtige Weihnachtsmarkt Verkauf an und das auch noch mit Schneegraupel, wenn sich die Meteorologen nicht irren. Bis dahin drehe ich in der Werkstatt die Heizung und Musik auf und drucke die To-do Liste weg. Mehr Jobs für die Korrex kündigen sich an und ich habe bald das Handkurbel-Problem gelöst. Es gibt dann doch eine originale Kurbel, schon bestellt bei Max Simmel, da alles andere nicht passte oder auf Dauer dann doch zu sehr an den Fingern schmerzt (-> Gewindestangen Aua) Falls ihr mal eine Handkurbel braucht hier gibt es auch gute, dank dir Helmut für den Hinweis. Ich sag erstmal Tschüß bis die Tage, dieser Weihnachtalarm hält mich vom bloggen fern. Druckerzeugnisse werden aber fleißig fotografiert und ich reiche Euch alles nach.
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Ho ho ho – it’s freezing here in berlin. This weekend I’ll be out at my first christmas market outside and the forecast says snow or somewhat like that! Grr. Til then I turn music and heating on and keep on printing. I recently ordered a new hand crank from Max Simmel (company of the proof press) as all other solutions didn’t worked out well. Other printing jobs for the proof press are on the way and I’ll take pictures and show this in a more quiet week. This christmas time keeps me away from posting. Hope to be back soon and please cross your fingers for a snowless weekend! Thx.
living at home – recipe cards
Heute erscheint die neue Ausgabe der Living at home und im Geschenke Special werden meine neuen Rezeptkarten vorgestellt, die ich im September exklusiv dafür gestaltet und gedruckt habe. Hurra, ich freu mich. Ich erinnere mich noch, dass ich ewig lang an der Verpackung herumgedoktert habe, denn ich wollte unbedingt einen Schuber oder eine Hülle zum Sammeln der Karten. Nach unterschiedlich gefalteten Dummies hat es dann geklappt und ab heute sind die Rezeptkarten auch im Shop zu haben. 12 Stück, handgedruckt auf einem flauschigen Baumwollpapier mit einer Hülle aus Kraftpapier. Zum notieren eurer Lieblingsgerichte 🙂
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Today the new issue of Living at home magazine is out now with a gift special that includes my new recipe cards. Hooray. Back in september as I designed and printed the cards exclusively for this issue I remember how I struggled with the packaging. It took me day after day to figure out the best and cheapest way for producing a boxalope to keep the cards. At the end it worked out and now the recipe cards are available through my online shop. 12 cards, hand printed on cotton paper with an eco friendly kraftpaper boxalope. Jot down your favorite recipes. 🙂
hand crank
Ein unerwarteter Telefonanruf kann einen großen Luftsprung auslösen. Jedenfalls wenn der Anrufer sagt; deine Walzen sind zurück. Jippieh, juchee! Seit drei Wochen war die Korrex nun schon walzenlos, aber jetzt sind sie zurück und rollen ohne Kratzer, Pickel oder Dellen ganz gleichmäßig über den Druckstock. Haaach, sehr schön.
Es ist aber ein bißchen so wie mit meiner Vespa. Ist die eine Baustelle versorgt, geht man die nächste an: Seht ihr den Schraubendreher, den ich dort in einen Zündkerzenschlüssel gesteckt hab? Das ist meine vorübergehende Handkurbel. Die originale fehlt. Dreht man an ihr, rotiert eine Walze und bewegt auch die anderen zwei, so dass die Farbe gleichmäßig verteilt wird. Neulich abends ist mir aber ständig der Schraubendreher rausgefallen, so ganz glücklich ist diese Lösung also nicht. Falls jemand eine bessere Idee hat, immer raus damit!
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I got an unexpected call the other week that made me jump: my rollers are back! Hooray! They had been away for three weeks to refurbish and now they roll evenly over the blocks without any scratches and marks. Oh so great.
But the Korrex is like my old italian scooter; there is always something to replace or repair. Do you see the screwdriver? That is my self-made hand crank. The proof press came without the original one. When you turn it one roller rotates and let the others revolve to spread the ink. It often happens that the screwdriver falls out while turning… so if you have a better idea for an easy to build hand crank, let me know, thanks!