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Letterpress in San Francisco

Greeting Card by Hello!Lucky

Bei meinem Besuch in SF wollte ich unbedingt ein typisches Letterpress Studio besichtigen. Ich stellte mir das so als ein 3-4 Mann Betrieb vor mit zwei Heidelberger Tiegeln in der Mitte und ein paar Schreibtischen drum herum, an denen die kreativen Köpfe sich neue Designs ausdenken und ab und zu drucken oder jemanden drucken lassen. Ähm, ja welch naiver Gedanke.

Es gibt relativ viele Letterpress Studios in San Francisco und ich hatte bei Hello!Lucky um einen Besuch angefragt. So lief ich also vorletzte Woche in Downtown San Francisco rum und zählte die Straßen bis ich zwischen der 5th und 6th das Schild von Hello!Lucky mit dem Logo erspähte. Es ist ein kleines zweistöckiges Haus, eine frühere (vielleicht Auto-)Werkstatt mit großem Eingangstor.
Öffnet man die Tür steht man gleich mitten im Geschehen. Linker Hand die schwarzen Heidelberger Pressen, ganz vorn eine Heidelberger Zylinderpresse, an der ganz lässig drei schicke Bikes lehnen; fixed gear vermute ich, mit kurzem Lenker und sonst nichts dran. Cool.
Ich drücke mich daran vorbei und und muß nur noch einen Riesenschritt über eine Palette voller Notizbuch-Cover aus Kraftpapier machen und dann stehe ich wirklich drin und vermutlich allen im Weg. Ich bin mit Lillian verabredet und sie befindete sich upstairs, wie mir ein junger Mann mit Schürze und Spachtel erklärt, der bestimmt zu einem der Bikes gehört.
Flugs hochgelaufen bin ich auf einer Art Empore im Kundenbereich, die in der Mitte den Blick herunter in die Werkstatt und ihre Pressen freigibt. Und jetzt beginnt der Teil, wo ich wohl mit offenem Mund und großen Augen einen ziemlich dämlichen Eindruck mache. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie viele Designs da hängen, wie viele Boxen voller Wedding-Karten dort in Regalen stehen und wie viele Leute da arbeiten. Puh, ich bin mehr als beeindruckt, überfordert könnte man auch sagen.

Lillian bringt mich wieder runter und lässt mich von dem jungen Mann mit Schürze, James, durch die Werkstatt führen. Ich entdecke drei Heidelberger Tiegel, Windmill, wie sie in den Staaten genannt werden und eine Vandercook, mit der die Gründerin des Studios, Eunice damals begann. Wenn ich mich recht erinnere war das 2003. Ich sehe einen riesigen Tisch an dem ein Mädel gerade eine Sendung verpackt, daneben ein Regal mit Papierbögen bis unter die Decke. James positioniert ein Design, trägt Farbe auf und stellt seine schnaufende Presse an. Los geht das Geratter. Ich frage wieviele Karten er am Tag so druckt und er überlegt und bläst die Backen auf. Grinsend zeigt er auf eine Box, in der sich Klarsichthüllen mit Auftragserteilungen stapeln. O-okay I get an idea, meine ich. Ob er den ganzen Tag nur druckt? Yes, sure, sagt er. Und sein Kompanion auch. Er zeigt mir die große Heidelberger Zylinderpresse und erklärt, dass sie auf der einen eher die Karten und auf der anderen eher größere, flächige Sachen drucken. Wir sprechen über Farben und Papier, Polymer Plates und Schrift und er gibt mir zwei Tipps, wo ich in SF noch unbedingt vorbeischauen sollte. Toll. So ist also ein typisches amerikanisches Letterpress Studio. Krass.

Leider gab es keinen Moment für Fotos, aber es gibt auf dem blog ein video, das ihr Euch anschauen könntet.
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Last week I said hello to the folks of Hello!Lucky. Their studio is close to downtown San Francisco so I did a quick walk and stood finally in their shop. Three fixed gear bikes leaned against a big black press left hand from the entrance. I needed to jump over a palette with notebook covers printed on kraft paper to get really in. 
I had an appointment with Lillian and a guy wearing an apron and holding a spatula said she is upstairs. So I took the few steps to get in their customer area and wow, I couldn’t believe my eyes. You have no idea how many designs were displayed, how many wedding cards laid in boxes on the shelves and how many nice people were working there. Within the first minutes I couldn’t say anything, I just watched with big eyes on all their cards and paper products. The custom area was like a balcony from which one could look downstairs in the printing area. 

Lillian took me downstairs again and handed me over to James, the guy with the apron, and he took me on a little tour through the studio. In this one room I spottet three Heidelberg Windmills, a Heidelberg Cylinder Press and the Vandercook, that was the first press of Eunice the founder of Hello!Lucky. There were shelves with paper up to the ceiling and a huge table where a girl packed an order. Cans with ink on a pretty shelf next to locking chases, furniture and a Mac. 

James placed a plate, added ink on the press and started his windmill. We talked about paper, ink, polymer plates and I asked how many cards he prints a day. He thought twice and showed me his box with a bunch of filled-out order forms waiting to be worked off. Gosh, I had no idea. If he prints all day long every day a week? Yes, sure was his answer. Along with his companion. Wow. As I said goodbye he gave me two tips where to go as a paper and print addicted visitor. Lucky me. 

I didn’t want to disturb talking with taking pictures, so please have a look at their blog and this video.

hello from San Francisco


Hallo und viele Grüße von der anderen Seite des großen Teiches. Nach einer Woche San Francisco habe ich mich fast an die Hügel hier gewöhnt und laufe morgens wie alle anderen mit dem obligatorischen Namen auf dem Coffee to go Becher durch die Straßen. Heute morgen hieß ich Silver anstatt Sabrina – macht ja nix, it’s okay sagt man hier. Doing good sagt man gleich im Anschluss, denn how are you doing wird man hier ständig gefragt. Die ersten Tage dachte ich es läge an meinem verwirrten Gesichtsausdruck oder den müden Augen. Aber es ist einfach die amerikanische Freundlichkeit, die man aus Berlin kommend als sehr überraschend empfindet. Not bad! 


—- Hello, how are you doing? I am doing good but these hills will kill me. It felt like being on hiking vacation but after a week in SF I get used to it. I am strolling up and down the streets like everybody does. A cup of coffee is always a true companion. Mostly they write your name on it for the pick up. Today I learned I am Silver, not Sabrina. Well, it’s okay. 

Bus und Straßenbahn bringen mich die Hügel rauf und runter. Die Verkehrsmittel hier sind aufregend, es gibt ein hochmodernes Chipkarten Ticket System, aber für den Haltewunsch muß man an einer Strippe ziehen, die über den Fenstern entlang durch den ganzen Bus geführt wird und dann den Signalton auslöst. Ein lustiger Gegensatz.

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—- The bus and streetcar takes me and up and down and everywhere. You have to ring the bell for getting off and that means pulling an old line that hangs along the windows from the top of the car to its end. But the ticket system is very new, you just hold your chip card on the card reader when getting on and off to debut the exact fare.
Ein Laden, den es in Berlin unbedingt geben sollte. Bei Timeless Treasures liegen Buchstaben alphabetisch geordnet bis unters Dach. Ich habe unsere Initialen gekauft und einem trendigen Paar aus Brooklyn beim Shoppen für ihre Hochzeitsdeko zugeschaut. Ich wollte gar nicht mehr gehen.

This is a shop I miss in Berlin. Timeless Treasures is letters heaven in alphabetical order. I purchased our initials while a trendy couple from Brooklyn chose letters for their wedding decoration. I could stay there all day. 

Needles and Pens zeigt gerade die Arbeiten von Nigel Peake. Ich habe einige schon im Netz gesehen aber in echt sind sie natürlich noch viel schöner. Der Laden hat mich endgültig mit dem Zine Virus infiziert. Lange habe ich lauter Mini-Zines durchstöbert und die ein und andere Idee flog mir durch den Kopf. Ich hoffe nächsten Monat ist Zeit dafür.

I saw the drawings of Nigel Peake at Needles and Pens. This shop is all about Zines and was such an inspiration to me. I’ll start printing one when I am back for sure. Hopefully there’s time.

Ich war bereits bei hello!Lucky und diese Woche steht noch das SF Center for the book sowie Arion Press auf dem Programm, dort wird noch Schrift gegossen. Ich staune hier nicht schlecht, was die Auswahl an Papeterie angeht. Was meint ihr wie voll meine Tasche ist. 🙂 Bis bald!


I’ve already visited the guys of hello!Lucky and will see the SF Center for the book and Arion Press this week. Arion Press still cast type, also a few Small Caps styles are in their catalogue. I am quite happy about the range of paper products especially greeting cards here in the States. Guess what’s mostly in my bag 🙂 

off to San Francisco

Hier ist es ein wenig ruhig geworden, aber hinter den Kulissen wird fleißig gewerkelt. Auch wenn die Arbeit in der letzten Zeit eher digital war als analog ist dies zur Abwechslung auch mal ganz schön. In jeder freien Minute sitze ich allerdings vorm Rechner auf der Suche nach interessanten Läden und Werkstätten in San Francisco. Da geht nämlich die Reise am Montag hin. Jawohl, in den nächsten zwei Wochen werde ich im sonnigen Kalifornien in jedes Letterpress Studio und in jeden Indie Designer Laden rennen, den ich finden kann. Die Kamera mit dabei, versteht sich. Daher sage ich schonmal Tschüss und bis nächste Woche mit einem Blog Post vom anderen Kontinent. See you soon!
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Posting is a bit slow here on the blog but behind the scenes it’s still busy. Though my work was more digital than analog the last days it was fun anyway. The nights are all about research for craft shops and letterpress studios in San Francisco. Yes, that’s where I will spend the next two weeks. The bay area! Eeek!! 
As J. has to work there I’ll have much time on my own to explore the crafty side of the city. I am excited. My must-see and must-do list is still growing and growing, so come back for photos from sunny california next week. See you then 🙂

gloves

gloves
Es ist immer zuerst der Zeigefinger. Oder der Daumen. Schon das zweite Paar Handschuhe dieses Jahr, seufz. Und das zu fotografieren ist nicht so einfach. Wieso habe ich eigentlich Daumen hoch. Naja.
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Hello forefinger. The second pair of gloves for this year went into the trashcan. Either not easy to photograph. Some pics from last week – I wonder why I did thumbs up.

hooray, a new card

hurra it's a baby2

Endlich gibts mal wieder eine neue Karte und diese war wirklich eine schwere Geburt. Seit einem halben Jahr sammle ich schon Sprüche für die kleinen Erdenbürger und seitdem schob ich die Karte vor mir her. Jetzt ist Schluß damit, es wurde gedruckt, ich bin zufrieden und nun wird zielstrebig der nächste schier unlösbare Punkt auf der Liste angegangen: eine Glückwunschkarte zur Hochzeit. Oh mann o mann, eine noch schwierigere Aufgabe.
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It’s a bit quiet over here. We are working on our new flat and preparing a journey. In the meantime a new card went into the shop. I finally did a hello baby card, hooray! So long awaited. And what’s next? A wedding card for sure 🙂 

new letters

type - 1type - 2
Diese habe ich letzte Woche aus Neukölln geholt. Ich kann die Kiste kaum heben, sie ist halt bleischwer. Nun brauche ich mehr Steckschriftkästen. Wenn jemand welche übrig hat möge er sich doch melden.
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I bought these letters last week from somebody in Neukoelln. The box is so h-e-a-v-y. I have to look for more cases.

let’s swap some seeds


Heute mal was ganz anderes: Meine Atelierkollegin Simone hat als einzige in unserer Werketage einen Balkon an ihrem Atelier. Schön grün lädt er zur Kaffeepause und zur Teezeit ein, zum Spatzen beobachten und zum schwatzen. Zum Frühlingsanfang kam sie auf die Idee anstatt neue Blumen zu kaufen lieber welche zu säen und ich habe ihr diese Idee für meinen Balkon zu Haus abgeguckt. Ich bin allerdings mit meiner Samen Mischung für fast 10 qm Beet etwas überdimensional ins Gärtnern eingestiegen und Töpfe voll mehr oder weniger gleichartiger Blumen ist ja auch am Ende langweilig.
Daher möchte ich mit Euch meine restlichen Samen tauschen. Gegen andere; ob Kräuter, Blumen oder Gemüse ganz egal. Hat hier jemand Lust? Ein Tütchen Wilde Wiese kann folgende Samen enthalten (auseinanderhalten kann ich sie nicht, daher ist das ohne Garantie): Kornblume, Sonnenhut, Ringelblume, Sommeraster, Malve, Klatschmohn, Schleierkraut, Levkoje, Margarite. Eine Aussaat Anleitung bekommt ihr dazu und ich freu mich über jeden Tausch!
Übrigens konnte Simone bisher noch nichts aussäen, da sie eine T-Shirt Serie für Japan entwickelt hat, die nun gedruckt wurde und die es nun auch zu kaufen gibt. Der Erlös wird einem Hilfsprojekt in Japan gespendet dazu gibt es hier mehr Infos.
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Today something completely different: I have a workshop colleague called Simone. She is the only one with a balcony at her atelier and we sit there having a coffee or a tea for a break and enjoy the sun. She came up with the idea to buy seeds and do a bit of gardening instead of just buying new plants. I liked her idea so much that I ordered immediately seeds for our south balcony at home. I went a bit over the top and here am I with seeds for nearly a 10 square meter bed. Way to much 🙂 So I would like to swap some of them. I don’t want my balcony covered with look alike flowers at the end (assumed the’ll grow). If you would be interested to swap seeds leave me a comment. Flowers, herbs or vegetable – everything is welcome and will get a pot on my balcony.
By the way Simone hasn’t seeded actually. She was busy with her T-Shirts for Japan that are now printed and turned out very well. She donates her profit to a relief project in Japan, more info here.

printed some tags for easter

printing hang tags

easter hang tags

Kurzentschlossen habe ich gestern einige Geschenkanhänger fertig gedruckt. Spät, ich weiß. Manchmal entwickle ich aber gern etwas auf die letzte Minute. Da bleibt oft nicht so viel Zeit zum Nachdenken und man kann es nicht tausend Mal ändern. Die Anhänger mit und ohne Tüte, hier und dort. 🙂

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I thought about some tags for easter on monday and printed them yesterday. Very late – I know. Finishing things last minute means less time for any changes concerning idea and layout. I like it anyway, it’s a very productive way for developing new products. The hang tags are available here and thereWith or without a brown paper bag. 

vintage letters

letters kidimo

(photos by Kidimo)
Heute wäre ich gerne in Paris. Dort würde ich bei Kidimo ganz viele Buchstaben kaufen und im Anschluß natürlich einen großen Café au lait trinken … heute Abend müßte ich allerdings zurück sein, denn da gieße ich mit Kasa einen Lampenfuß aus Beton. 🙂
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Today I wished to be in Paris to shop vintage letters at Kidimo. And to have a big Café au lait after. I would be back in the evening as I am attending a workshop with Kasa today to make a concrete lamp stand. I’ll show you then 🙂

a book of typefaces

a visual history of typefaces
type
rechnung
type2
Mein letztes Lieblingsbuch habe ich von einem Besuch bei Boesner mitgebracht. Eigentlich wollte ich dort bloß ein paar Spachtel kaufen gehen, aber naja, so ist das ja irgendwie immer bei Boesner.
Das Buch A Visual History of Typefaces and Graphic Styles vom Taschen Verlag zeigt Schriftmuster noch und nöcher. Ich wußte gar nicht, dass anscheinend William Caslon (Caslon Old Style habt ihr bestimmt auch auf eurem Rechner) der erste war, der anfing Musterblätter von seinen Schriften zu drucken um sie zu dokumentieren und anderen Druckern zum Kauf anzubieten. Im Vorwort beschreibt der Sammler Jan Tholenaar, dass ihn seine Leidenschaft für eben solchen Schriftmuster durch ganz Europa und noch weiter in alle Antiquariare der Welt treibt und ihn nach Schätzen suchen lässt. Verrückt, oder?
Aber ich selbst verwahre auch ein Schriftmuster Heftchen von House Industries und Booklets von Underware in der Schublade. Das ist zwar nicht zu vergleichen aber auch hier kommt wegschmeißen nicht in Frage und so ein bißchen kann ich den verrückten Sammler schon verstehen. Wörter präsentieren sich grafisch schön ohne unbedingt eine Botschaft zu transportieren. Hübsch.
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This is actually my favourite book. „A Visual History of Typefaces and Graphic Styles“ published by Taschen. I bought it while heading through a local art supply store to get some new spatula. That book is all about type specimens and weighs a ton. In the introduction the collector Jan Tholenaar writes about his passion for type specimens that made him seek for type treasuries in many second hand bookshops in the world. Now he has 35 meter specimen books in his library one of them the Manuale tipografico from Bodoni. Crazy man. But thinking of specimen I must admit there’s one booklet from House Industries and a few booklets from Underware in my drawer. That’s not a real comparison but I understand a bit why to collect type specimen. Words that represent the typeface without a real message are graphically nice.