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Book review: Experimentelles Drucken

Milchkartondruck-Buchbesprechung

(Unbeauftragte Werbung) Im Haupt Verlag ist gerade ganz neu ein Buch über das Drucken mit Tetra Pak Material erschienen: Experimentelles Drucken – Techniken und Ideen für den Milchkartondruck (*Affiliate Link) von Laura Vidal aka @ateliergelb. Ich finde diese Technik wirklich nice und ich freue mich, dass es dazu nun auch ein Buch auf dem Markt gibt.

Ich mag das Drucken von Milchkarton sehr und habe erlebt, dass es Groß und Klein sehr viel Spaß bereitet mit dem Material zu arbeiten. Laura gibt auf 143 Seiten auch wirklich viel Input mit welchen verschiedenen Techniken man seine Ideen umsetzen kann.

Zuerst erhält man einen sehr ausführlichen Einblick über die Materialien und Werkzeuge, die man zum Drucken braucht, nämlich

  • Papier
  • Gravierwerkzeuge
  • Getränke- bzw. Milchkarton
  • Druckfarbe & Lappen
  • eine Presse bzw. eine Alternative

Das ist ja das Tolle an dieser Technik, dass man auch mit der Nudelmaschine oder mit dem Baren oder Löffel einen Abzug erstellen kann.

Laura gibt auch eine Anleitung für Bau eines Holzgestells, in das die Nudelmaschine reingelegt wird. Dadurch kann man das Papier horizontal durch die Maschine führen und nicht wie beim Pasta machen von oben nach unten. Das ist sehr cool. 

eine Pasta Maschine zur Druckpresse umbauen

Im Praxisteil des Buches stellt Laura verschiedene Techniken vor, wie man mit dem Material ganz experimentell arbeiten kann. Zerschneiden, plotten, unterschiedlich einfärben, vor dem Druck mit Stiften bemalen und als Chine Collé mit bunten Papieren während des Druckgangs ergänzen.

Chine Collé werde ich als erstes ausprobieren und für meine 100 Tage Collage Projekt benutzen. Gefolgt von der Idee mit den Wachsmalstiften. Mich reizt auch der Vorschlag aus dem Buch, den Milchkarton durch einen Plotter schneiden zu lassen. Ein Grund mehr für einen Plotter auf meiner Wunschliste.

Im hinteren Buchteil finde ich noch 15 konkrete Ideen für Projekte, zum Beispiel Geschenkanhänger, kleine Illus für ein Medaillon, Drucke als ein Leporello und mehr. Ich will mal nicht alles hier verraten, schau selbst rein. Es eignet sich definitiv für druckbegeisterte Kreative, die schon erfahren oder auch totale Neulinge sind. Viel Spaß!

Laura Vidal: Experimentelles Drucken – Techniken und Ideen für den Milchkartondruck, erschienen im Haupt Verlag 2024, Hardcover, 143 Seiten

(Dieses Buch wurde mir vom Haupt Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank.)

101 Motive drucken mit Steck- und Klemmbausteinen

DIY Drucktechnik

(Werbung) Ich habe eine Vorliebe für modulare Systeme. Und wenn du hier schon länger liest, dann ist das bestimmt nichts neues für dich. Bleisatz ist ja auch modular. Jeder Buchstabe, jedes Satzzeichen und auch jedes Leerzeichen ist ein modulares Element, welches zu einer Zeile zusammengesetzt wird. 

Die Lego Dots Bausteine sind auch so ein tolles modulares Spielzeug. Mit den flachen Steinen lassen sich tolle Muster legen. Oder auch Buchstaben. Oder Tiere und Figuren. Oder oder. 

Zum Drucken eignen sie sich auch wunderbar. Eigentlich eignet sich alles, was man zusammenstecken kann und eine flache Oberfläche hat auch zum drucken. Von dem Hersteller ministeck gibt es Steckbausteine, die filigraner sind und mit denen sich auch sehr schöne Muster und Buchstaben zusammen stecken lassen.

Um diese Steinchen abzudrucken ist nicht mal eine Druckpresse nötig, deswegen ist es die perfekte DIY Drucktechnik für zu Hause. Du kannst dein Motiv einfach mit Stempelkissen einfärben. Im Handel findet man Stempelfarbe für verschiedene Materialien; für Papier, Stoff, Tyvek, Leder oder Kork. Das macht den ganzen Prozess einfach und die Stempelkissen können auch Kinder gut handhaben.

Was du brauchst:

  • verschiedene Steck- oder Klemmbausteine
  • eine Platte um sie drauf zu stecken
  • Stempelkissen in verschiedenen Farben
  • Papier oder ein anderes Material zum bedrucken
  • eine weiche Unterlage
  • einen feuchten Lappen zum Säubern

In dem Buch „101 Motive drucken“ habe ich zusammen mit der Lektorin Anja Brinkmann Projekte zusammengestellt, die mit verschiedenen Materialien zu Hause umgesetzt werden können. Mit den Bausteinen von Mini Steck kannst du zum Beispiel ein Furoshiki herstellen; dazu druckst du dein Muster im Rapport auf den Stoff. Mit dem Furoshiki-Tuch lassen sich allerlei Dinge hübsch verpacken.

Mit den Lego Dots Steinen kannst du sehr schnell verschiedene Grußkarten drucken, indem du lauter unterschiedliche Motive steckst, sie mit Stempelfarbe einfärbst und auf die Vorderseite deiner Grußkarte druckst. Diese DIY Drucktechnik ist auch für Kinder geeignet, die z.B. ihre Einladungskarten selbst gestalten wollen.

DIY Drucktechnik Buch 101 Motive drucken

Du findest 8 Projekte mit bebilderten Step-by Step Anleitungen und über 100 Motivvorlagen in dem Buch „101 Motive drucken“, das im EMF Verlag erschienen ist. *Werbung/Partnerlink

is it possible to make natural inks for printmaking?

I am thinking about growing plants to gain natural dyes. The fact that one can extract different dyes from one plant depending on the part of the plant makes me curious. The dye might change colour if juice or salt is added to the extract. I am not so much interested in dying fabric, I am keen on making inks for printmaking. The fact that I need to make oil based inks makes it even more challenging than making waterbased inks. To be honest I am super engaged but don’t know if I’ll figure this out at the end. I am dreaming about a dye garden but for now I’ll first make use of the plants that already grow on our balcony. I am waiting for the lavender to bloom. I’ll keep you posted.

*Werbung wegen Namensnennung*. Jedes Jahr zu Ostern geht es wieder los. Irgendwie reizt mich das Thema Färben mit Pflanzenfarben. Ich sammle also allerlei interessante Links, Pins und Wissen um die schönsten natürlichen Farben um dann am Ende sechs Eier zu färben von denen drei kaputt gehen. Egal. Hauptsache ich hab’s gemacht. Eigentlich geht es mir aber gar nicht um das Färben von Eiern.
Sondern um die Farbtöne, die man aus Pflanzen, Lebensmitteln und Gewürzen gewinnen kann.
Warum ich das so spannend finde weiß ich noch nicht. Aber um es nun herauszufinden habe ich mir ein Buch aus der Bibliothek ausgeliehen. Ich hatte schon befürchtet das Buch nicht zu kriegen, aber der Berliner Bibliotheksverband hatte es tatsächlich im Bestand: „Farbstark mit sevengardens“ von I. Erckenbrecht und Peter Reichenbach ist erschienen im Pala Verlag.

Darin geht es um Färberpflanzen und die Farbtöne die man aus ihren Wurzeln, ihrem Kraut oder ihren Blüten gewinnen kann. Diese können ganz unterschiedlich sein; die Blätter färben eventuell anders als die Wurzeln oder die Blüten. Und gibt man Zitronensaft oder Salz dazu erhält man noch mal ganz andere Farbtöne, da man den ph-Wert des Pflanzensaftes dadurch ändert.

Bei „sevengardens“ geht es wie der Name schon andeutet auch um Gärten. Färbergärten. Das war auch der Grund für mich gerade dieses Buch auszuleihen. Wir pachten seit letztem Jahr ein sogenanntes „Freizeitgrundstück“ außerhalb von Berlin und ich könnte mir vorstellen in einer Ecke so einen Färbergarten anzulegen. Jetzt ist (war) das perfekte Timing zum planen und setzen der kleinen Pflänzchen.

Ich blättere also schnell vor bis zum Kapitel Anlegen eines Färbergartens und übersehe den Teil, der darauf hinweist dass man üblicherweise schon einige Färberpflanzen im Garten hat.

Der Pflanzvorschlag für einen römischen Garten besticht durch tolle intensiv rot, blau und gelb färbende Pflanzen wie Krapp, Roter Wein, Safran oder Färberwald, eine Vorstufe von Indigo.
Der Pflanzvorschlag für einen Waldgarten nennt Farne, Beerensträucher, Moose, Flechten und Bäume für gelblich, grüne aber auch violette, rötliche und braune Farbtöne.
Vielleicht ist unser Pachtland auch eher was für den Pflanzvorschlag des Pioniergartens, das sind Färberpflanzen die gut mit den Bedingungen von trockenen oder brach liegendenden Flächen zurechtkommen, wie zum Beispiel Brennessel, Löwenzahn, Klatschmohn oder echte Kamille. Diese färben Gelb, Grün, Braun oder Rot.
Es gibt noch weitere Pflanzvorschläge für einen Färbergarten ähnlich eines Hochbeetes oder auch einer Kräuterspirale. Mir juckt es schon in den Fingern, aber ich zweifle ob es mir gerade wirklich um das Gewinnen von Pflanzenfarben geht oder ob ich eine Entschuldigung für intensives Gärtnern suche.

Färbergarten anlegen

Beim Weiterlesen stolpere ich in den Pflanzvorschlägen nun immer häufiger über Färberpflanzen, die ich kenne, da sie bereits auf unserem Balkon wachsen. Das sind Schafgarbe, Currykraut, Salbei, Rosmarin und Lavendel. Diese färben Gelb und Grün, Blau bzw. Blauviolett.
Im unserem Pachtgarten werde ich Brennessel, Löwenzahn, Hibiskus, Haselnuss, Walnuss und Totholz finden. Das ist doch schon eine ganze Menge. Am Ende beschließe ich nur Klatschmohn und Wilde Malve auszusähen um Rot und Lilatöne zu erhalten. (ps. der Klatschmohn wurde mittlerweile von Blattläusen heimgesucht und die wilde Malve ist nicht gekeimt.)

Wie man nun aus den gesammelten Blättern, Wurzeln oder Blüten den Pflanzensaft extrahiert werde ich dann auch hier berichten. Man braucht einen Mörser, ein Schälchen, ein Baumwolltuch und einige Tröpfchen Wasser dazu. Dann zermalmt man die Blätter oder Blüten mit ein wenig Wasser im Mörser und drückt den Saft durch ein Baumwolltuch. Ich frage mich wieviel Material ich wohl sammeln muß um eine geeignete Menge Pflanzensaft zu erhalten. Bestimmt viel.

Ich möchte auf jeden Fall Papiere färben und Pigmente für Druckfarben herstellen. Bei Papier soll man auf ph-neutrales Papier achten habe ich im Buch gelesen, sonst reagiert die Farbe mit der Säure im Papier. Aquarellpapier und auch das Cotton Papier welches ich für Letterpress benutze sollte gehen.

Und um Pigmente herzustellen muss man den Pflanzensaft mit weißer Tonerde oder Kreide trocknen. Ich bin schon sehr gespannt auf den Prozess.

Sevengardens ist eine Initiative des Künstlers Peter Reichenbach. Es werden Projekte an Schulen und in Gemeinschaften rund um das Thema Naturfarben und Färbergärten entwickelt so dass kulturelle Bildung, Kunst und Kreativität, Austausch und nachhaltige Entwicklung möglich ist. Das Buch Farbstark mit sevengardens gibt einen lustvollen Einblick in die Workshops mit Schulklassen und bietet alle Informationen um mit dem Gewinnen von Naturfarben oder dem Anlegen von Färbergärten zu starten. Erschienen im Pala Verlag. *Dieses Buch hab ich mir ausgeliehen und meine Begeisterung dafür ist meine eigene.*

Book Review: Making Books

Heute möchte ich euch noch ein Buch über das Buchbinden ans Herz legen: Making Books von dem Simon Goode und Ira Yonemura. Die beiden bilden zusammen das London Center for Book Arts, ein toller Ort mit einem wechselnden Angebot an Workshops. Der Instagram Stream ist immer sehr inspirierend.

Was mir an dem Buch gut gefällt sind die schönen Fotos. Sie bebildern sehr anschaulich die einzelnen Arbeitsschritte und machten mir gleich Lust auf das Bücher machen. Allein die Werkzeuge sehen schon toll aus. Die Projekte reichen von der einfachen Drei-Loch-Fadenbindung über das Akkordeonbuch bis hin zum etwas komplexeren „French Link Stich“. Da das Buch auf englisch geschrieben ist, weiß ich die genaue deutsche Bezeichnung für diesen Knoten leider nicht. Ansonsten kann man die Arbeitsanweisungen auch als Nicht-Brite gut verstehen, da es am Ende des Buches noch ein Glossar gibt, das spezielle Fachwörter erklärt.

Was ich mag ist, dass die gezeigten Arbeiten vor allem durch ihre besonderen Farbkombinationen glänzen und schön schlicht gehalten sind.
Erschienen ist das Buch bei Pavilionbooks und kostet 20 Pfund.


As soon as I found out about this book I ordered my copy. It’s written by Simon Goode and Ira Yonemura, the founders of the London Center for Books Arts, an open access studio that hosts workshops. Their instagram stream is quite an inspiration.


What I very like about this book is the photography. The tools, books and papers are just beautiful and the instructions are very well pictured. The book covers sewing a simple three hole journal up to the more complex french link stich binding. You also learn how to make an accordion fold and how to bind a hard cover book. To me the projects in the book stand out through their simplicity and their beautiful combinations of colored paper.
Making Books is published by pavilionbooks.

Book Review: Bunte Buecher

Ich gestehe: Noch immer habe ich keine Doppelseite für mein Buchprojekt gesetzt oder gedruckt. Ich hab mich bereits in der Recherche der Buchbindetechniken verzettelt. Aber das ist okay.

Es gibt ziemlich schöne Bücher über das Bücher machen. Heute zeige ich Euch ein Buch aus dem Haupt Verlag, das gerade erschienen ist und das es zur Zeit auch auf dem Blog des Haupt Verlags zu gewinnen gibt!

Es heißt Bunte Bücher und Michaela Müller vom Blog Müllerin Art hat es geschrieben. Es zeigt so ziemlich genau das, womit Michaela ihre Leser und Workshop Teilnehmer begeistert: Muster entwickeln, Papiere bedrucken und daraus tolle Bücher machen.

Das Buchbinden beschränkte sich bei mir bislang auf eine einfache Drei-Loch Fadenheftung, die geht schnell und ist nicht kompliziert. Aber durch das Buch Bunte Bücher hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich hab mich an die koptische Bindung gewagt.

Solche offenen Buchrücken sind einfach hübsch. Außerdem mag ich, dass sich das Buch flach auffalten lässt und man dadurch gut hineinschreiben kann.

Für meine erste koptische Bindung habe ich einfaches Büropapier für die Innenseiten benutzt und ein paar Drucke für Vorder- und Rückseite herausgesucht, die meine Praktikantin Tamara mal vor langer Zeit gemacht hat.

Die einzelnen Lagen des Buches (ich habe 4 Lagen zu je 5 Blättern) werden mit einer Ahle vorgestochen und dann Schritt für Schritt zusammengeheftet. Dafür hab ich mir eine gebogene Schuster- oder Sattlernadel besorgt, wie Michaela in ihrem Buch empfiehlt. Guter Tipp.

Außerdem schreibt sie man nehme am besten gewachsten Heftzwirn oder ziehe den Faden selbst durch Bienenwachs damit er sich besser heften lässt. Hab ich vergessen. Und gleich bereut.

Es gibt ziemlich viele Tipps und Bezugsquellen in „Bunte Bücher“ so dass ich noch ein wenig online shoppen werde um mein nächstes Buch mit buntem Zwirn zu heften.

Neben dem Kapitel über die koptische Bindung finde ich aus das Thema Siebdruck mit Papierschablonen und Stoffbezogene Bücher sehr spannend.

Insgesamt gibt es in dem 192 Seiten starken Buch 10 Kapitel. Jedes Kapitel stellt eine andere Musterentwicklung, eine andere Drucktechnik und eine andere Bindung vor.

Das ist wirklich viel Information, die aber gut zu lesen und auch für ungeübte Einsteiger verständlich formuliert ist. So warten 10 verschiedene Projekte darauf ausprobiert zu werden.

Bunte Bücher: Muster gestalten, Einbände drucken, Bücher binden
Michaela Müller
192 Seiten, Haupt Verlag, 2017

ps: es läuft gerade eine Blogparade zum Erscheinen dieses Buches und ihr findet weitere Beiträge bei
SWIG, lalala Pachtwork und ab 28.09.2017 manos welt, 03.10.2017 Ynas design, 05.10.2017 Art van Mil, 10.10.2017 Miss Red Fox, 12.10.2017 daily perfect moment, 17.10.2017 Nahtlust, 19.10.2017 Herzfrisch ; und es gibt 10 Exemplare von Bunte Bücher hier zu gewinnen.

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I am practising coptic binding. And got lost in so many books about bookbinding. I’ll share some of my projects and a few inspirational books here. 

Book review: in unsrer Küche wird gedruckt

Vor einiger Zeit bin ich über das Buch „In unsrer Küche wird gedruckt“ gestolpert. Es war der Titel der mich neugierig machte. Wer druckt da was in seiner Küche und wie?

Ich las ein paar Rezensionen online und staunte über diese Technik, die Laura Hantke und Lucas Grassmann in ihrem Buch vorstellen. Kitchen Litho, entwickelt von Émilie Aizier. Nie gehört. Ihr? Also: Buch bestellt.

Man braucht grundstätzlich nur Alufolie, Cola, einen fetthaltigen Stift und ölhaltige Druckfarbe um mit dem Drucken zu beginnen. Da auch noch Wasser involviert ist, bietet es sich an, das alles in seiner Küche zu machen. Man kann aber auch auf dem Balkon oder im Park drucken, wenn man sich die Cola, das Wasser, die Alufolie usw. mitnimmt (und vielleicht nebenbei noch den Grill anschmeißt?)

Jedenfalls hab ich es ausprobiert. Meine kleine Tochter ließ es sich nicht nehmen und hat mitgemacht, also nahmen wir wieder ihr Lieblingsmotiv: einen Regenbogen.

Die Alufolie wird möglichst faltenfrei auf eine Glasplatte gelegt, umgeschlagen und festgeklebt. Nun beginnt man mit z.B. Wachsmalkreide, Seife oder einer Ölkreide zu zeichnen. Man kann auch mit dem Pinsel die Seife auf der Alufolie vermalen.
Ist die Zeichnung fertig lässt man für circa 4 Sekunden ein Glas Cola über die gesamte Fläche laufen und äzt so die Alufolie an den fettfreien Stellen an. Wenn man es richtig macht bilden sich dabei kleine Bläschen an der Zeichnung. Ich habe das die ersten drei Mal falsch gemacht, da ich die glänzende Seite der Alufolie nahm. Man muß aber die matte Seite nehmen. Steht auch im Buch – wer lesen kann…

Nach dem Ätzen entfernt man die Zeichnung vorsichtig mit Pflanzenöl und sieht ein ganz leichtes Geisterbild auf der Alufolie. Hurra. Man sprüht nun einen leichten Wasserfilm auf und walzt die Zeichnung mit der Ölfarbe ein. Wasser und Öl stoßen sich ab und das Öl haftet nur an den nicht geätzen Stellen, da diese kein Wasser annehmen. Das ist das Prinzip der Lithographie.
Und es funktioniert. Nach einigen Fehlversuchen hab ich nun die Technik raus und finde sie wie erwartet: richtig toll.

Das Buch, das Laura und Lucas über Kitchen Litho geschrieben haben ist nicht nur sehr schön gestaltet. Es werden viele unterschiedliche Anregungen gegeben auf was man drucken kann – Papier ist ja nur eine Möglichkeit: auch Luftballons, Stoff oder Holz kann man bedrucken. Für größere Formate kann man in die Badewanne gehen oder die Fensterscheibe benutzen.

Die einzelnen Schritte sind ausführlich erklärt und für eventuell auftretende Probleme gibt es Lösungsvorschläge: Zum Beispiel sieht man Fingerabdrücke auch im Druck wegen dem Fett auf unserer Haut. Also besser Handschuhe anziehen. Und was tue ich wenn die Alufolie reißt? Weitermachen. 😉

Ich finde das Buch so gelungen, dass ich Lucas und Laura um ein Interview gebeten habe. Dieses könnt ihr bald hören. Hören? Ja! Ich starte eine Interviewserie mit Namen: Make Prints! Wann es losgeht erfahrt ihr hier.

Laura Sofie Hantke | Lucas Grassmann
In unsrer Küche wird gedruckt
erschienen im Hermann Schmidt Verlag, Mainz, 2016
Euro 19,80
ISBN 978-3-87439-885-5


This lovely book is about making prints with household items like aluminum foil, cola, water and oil crayons. This technique is called Kitchen Litho. Did you ever tried this? I highly recommend it.

There are a few videos on youtube but if you can read german please check out the book from Laura and Lucas to get the detailed instructions and wonderful ideas on what to print.

„In unsrer Küche wird gedruckt“ is published by Hermann Schmidt

book review: Handbuch Handlettering

Ich mag Schrift. Im meinem ersten Semester an der FH mußten wir mit der Feder die römische Capitals üben, aber am Ende jeder Übung gab es eine Freestyle Aufgabe. Frei Schnauze drauflos schreiben, aus dem Handgelenk die Feder herumwirbeln und doch halbwegs lesbar den Vers aufs Papier bringen. Sehr toll. Damals gab es den Begriff Lettering noch nicht. Und auch niemand ist auf die Idee gekommen sein Geschreibsel dann zu digitalisieren. Schade eigentlich, das wäre ein toller Kurs gewesen. Ich hoffe das heutzutage ein Exkurs ins Lettering Bestandteil der typografischen Ausbildung an den Hochschulen ist.

Für alle die wie ich da Nachholbedarf haben: Handbuch Handlettering ist das neue Buch von Chris Campe und gerade im Haupt Verlag erschienen. Es ist wahnsinnig umfangreich und beschäftigt sich ausführlich mit allem, was zum Lettering dazugehört:
Grundlagen der Typographie und Komposition, Brushlettering und die entsprechenden Werkzeuge, illustrative Schrift und die Zickzack-Zeichentechnik, Digitalisieren und die geliebten Bézierkurven und ganz ganz viele Übungen um ins Lettering reinzukommen und am Ball zu bleiben.

Etwas, das mir sofort ins Auge gesprungen ist und was ich definitiv gleich morgen ausprobiere ist der 21 Tage Übungsplan. Frei nach dem Motto: it takes 21 days to build a habit bekommt man 21 Übungen an die Hand um für die kommenden 3 Wochen lang das Schreiben zu üben.
Alles braucht seine Zeit und man muß üben, üben, üben um die Buchstabenformen flüssig schreiben zu können. Durch die Wiederholung speichert man Bewegungsabläufe und wird sicherer. Bei den Übungen geht es aber nicht um die stumpfe Wiederholung sondern auch um das Ausprobieren von Schreibweisen, die einem vielleicht nicht so leicht fallen. Also ich bin gespannt. Morgen ist Tag 1: Schreiben Sie sehr aufrecht.

Ich denke das Buch ist perfekt für alle Schrift Begeisterten egal welcher Vorbildung, die Spaß an Buchstaben haben und sich ernsthaft auf Lettering einlassen wollen.
Diejenigen, die Lettering beruflich in ihre Arbeit einbringen wollen, bekommen ein fundiertes Wissen an die Hand um spannende Kompositionen mit illustrativer Schrift oder dem Brushpen zu entwickeln. Viele Abbildungen zeigen wie man einen Entwurf selbst kritisieren und verbessern kann, wo häufige Fehler liegen und wie man sie lösen kann.

Wer gerne eine persönliche Anleitung ins Lettering erhalten möchte, der kann sich auf der Webseite von Chris ihre nächsten Workshoptermine ansehen. (Alle Typo-Konferenz Teilnehmer: aufgepasst!)

Ich bin sehr happy darüber, dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Haupt Verlag bekommen zu haben. Ich verleihe es auch gern an Letterer-in-spe, wenn ich mit meinem 21-Tage Übungsplan durch bin. 😉

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Hello my international readers. If you’re looking for a hands-on book about lettering, this is it! It’s only available in german at the moment but the author Chris Campe teaches Workshops that you can join if you want to step into Lettering!

„Toller Ort“ by Chris Campe

Chris Campe habe ich vor Jaaaahren (4!) mal angemailt, weil ich ihre typografischen Illustrationen auf Flickr entdeckte und so toll fand, dass ich sie hier auf dem Blog als Inspiration posten wollte. Hab ich auch hier gemacht. Dann hat Chris ein Buch über Fassadenreklame „Hamburg Alphabet“ gestaltet und auch das ist voll mein Fall. Zum lesen hier entlang. Jetzt (bzw. vor 3 Monaten, ich bin halt mega spät dran mit diesem Blogpost) ist ihr zweites Buch „Toller Ort“ erschienen und auch das ist – ihr ahnt es schon – so richtig nach meinem Geschmack. Natürlich mußte ich sie fragen, wie das alles mal wieder so entstanden ist:
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My dear non-german readers: I recently got this beautiful book – a city guide for Hamburg – from Chris Campe and asked her about her process drawing the letters and maps. I apologize for not translating this interview into english, (as Chris is far better in english than me and/or call me Mrs Lazy) and I hope google translate does a good job. Hope Promise this won’t turn into a habit. PS: the book is bilingual, so if you’re going to visit Hamburg check it out!

Liebe Chris, erstmal Herzlichen Glückwunsch zu deinem zweiten Buch. Wie toll! Wie kamst du denn auf die Idee einen Reiseführer zu machen und sag mal wie lang hast du eigentlich für die Recherche von 203 (!!!) tollen Orten gebraucht?
Die Idee kam vom Junius Verlag. Der Verleger hat mich gefragt, ob ich das Buch schreiben und gestalten will, weil ich ja schon das Hamburg Alphabet bei Junius veröffentlicht hatte und er dadurch auch meine Illustrationen und Letterings kannte. Der Verlag hatte vor ein paar Jahren einen ähnlichen Reiseführer mit Tipps für Hamburg im Programm, aber der war veraltet und seit einiger Zeit auch vergriffen. Deshalb sollte die Idee des Buchs – ein paar hundert kurze, knackige und persönliche Tipps – neu aufgerollt und mit meinem Handlettering hübsch verpackt werden. 


Bei der Recherche haben wir das Vorgängerbuch dann bewusst ganz weit weg gelegt, um möglichst wenig Überschneidungen in der Auswahl der Orte und in den Texten zu haben. Also habe ich ganz von vorne angefangen: zuerst habe ich mich durch Yelp und Qype geklickt (und dabei war ich überrascht, wie viele der beliebtesten Einträge dort ich nach zehn Jahren in Hamburg schon kenne). Dann habe ich die 500 anderen Reiseführer über Hamburg in der Bücherhalle durchgesehen und dabei fast alle tollen Orte, die überall genannt werden, gleich wieder gestrichen.
Schließlich bin ich wieder tagelang mit dem Rad rumgefahren und habe Läden, Cafés und Orte, die sich toll anhörten angesehen, so ähnlich wie bei der Recherche für Hamburg Alphabet, für das ich über 1000 verschiedene Ladenschilder fotografiert habe – auch in den letzten Ecken von Hamburg. Zwischendurch dachte ich, dass ich vielleicht bald wegziehen muss, weil ich Hamburg nach zwei Buchrecherchen einfach zu gut kenne. Es gab aber auch einige Überraschungen, denn weil ich bis letzten Sommer zwei Jahre in den USA war, hatte ich doch so manche Neueröffnung gerade nicht mitbekommen. Da waren dann Tipps von Freundinnen und Freunden unschätzbar wertvoll und diese Tipps haben die Mischung für die 203 tollen Orte am Ende abgerundet.

In deinem ersten Buch „Hamburg Alphabet“ geht es um Fassaden-Buchstaben. In „Toller Ort“ gestaltest du auch das meiste typographisch. Was fasziniert dich an Schrift oder Lettern im allgemeinen?


Mich fasziniert, dass die Grundformen der Buchstaben immer gleich sind, aber dass sie je nach dem wie die Form gestaltet ist unendlich vielfältige Konnotationen tragen. Diese Konnotationen sind oft subtil, aber weil Buchstabenformen allen seit der Grundschule vertraut sind, haben die meisten Menschen ein Gespür dafür, welche Schrift zu welchem Inhalt und zu welchem Kontext passt und was eine bestimmte Buchstabenform vermittelt.  Meine gestalterische Arbeit, für die ich Schrift als illustratives Bildelement verwende und Buchstaben nicht schreibe, sondern zeichne, basiert auf diesen Assoziationen, die die verschiedenen Schrifttypen hervorrufen. Ich mag, dass Buchstaben oder Wörter immer gleichzeitig Form und Inhalt sind, dass sie zwischen Text und Bild changieren.

Mein Typo-Herz hüpft angesichts der schönen Kapitel-Trenner in die Höhe. Kannst du ein bißchen erzählen wie dein Arbeitsprozess dafür ist: zeichnest du erst per Hand oder gleich am Rechner und welche Tools nutzt du dafür?

Das Ganze sollte handgemacht aussehen, also habe ich alles von Hand gemacht… Weil für das Buch aber so viele Illustrationen eingeplant waren und die Textrecherche und das Schreiben viel länger gedauert haben als ich dachte, stand ich am Ende mit den Illustrationen unter sehr großem Zeitdruck. Der hat sich allerdings als ausgesprochen produktiv erwiesen, weil ich nicht umhin kam, ein paar gestalterische Dogmen über Bord zu werfen. 

Bisher habe ich zum Beispiel äußerst genaue Vorzeichnungen nach von Schriftmusterbüchern von Hand gezeichnet – aus Prinzip. Ursprünglich, weil ich weniger Zeit vorm Rechner verbringen wollte und weil Buchstaben zeichnen wirklich eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist. Später war ich  überzeugt, dass es einen wesentlichen Unterschied für das Ergebnis macht, ob ich die Formen und die Komposition mühsam dem Papier abringe, oder in Photoshop oder Illustrator mal eben schnell zusammenschiebe. Während der Buchproduktion konnte ich an solchen quasi-philosophischen Überzeugungen nicht festhalten, denn sonst wäre ich bis heute nicht fertig geworden.

Eine andere Entwicklung, die sich während der Arbeit an TollerOrt ergeben hat, habe ich Luján Martelli zu verdanken. Luján ist eine argentinische Künstlerin, die in Hamburg lebt und arbeitet. Sie unterrichtet unter anderem Schrift- und Ornamentmalerei im „Filete-Porteño-Stil“ und zufällig habe ich diesen Herbst an einem ihrer Workshops teilgenommen. Luján hat die während der drei Abende des Workshops immer wieder so etwas gesagt wie „Folge dem Material“. Ich wusste nie, was sie meinte, aber am Ende hat es irgendwie von selbst funktioniert – also nicht mehr alles genau in einer Vorzeichnung festlegen, sondern gucken, was mit welchem Pinsel auf welchem Untergrund geht. Das hatte auf die Illustrationen für TollerOrt einen sehr großen Einfluss.
Die letzte Illustration, für das Kapitel über meinen Heimatstadtteil St. Pauli, habe ich in der Nacht vor der Druckabgabe gezeichnet und im Gegensatz zu den anderen war sie in weniger als zwei Stunden fertig. Ich hatte eigentlich nur eine vage Idee dafür, aber irgendwie hat sich vor lauter Zeitdruck und Nachtschicht alles so zusammengeknüllt, dass ich die Seite für eine der gelungensten Illustrationen im ganzen Buch halte. (Die finde ich auch mega gelungen, Chris.)

Vielen Dank für dein ausführliches Interview und viel Erfolg mit dem Buch und all deinen weiteren Projekten! Alle Fotos: Chris Campe

The Sign Painters

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Seit zwei Jahren verfolge ich das Projekt Sign painters von Faythe Lavine & Sam Macon auf ihrem Blog. Eigentlich sollte ein Film über die amerikanischen Sign Painter erscheinen, aber das Buch ist schon mal eine schöne Dokumentation. Und vor allem Inspiration. Toll.
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I am very happy this book is out now. I am following the project about the american sign painters for around 2 years now. What a great documentation and inspiration! I can’t wait for the movie. Check the project out here.

book: handmade type workshop

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Jetzt habe ich schon zwei Bücher von Charlotte Rivers. Das little Book auf Letterpress hatte ich mir in San Francisco in einem Laden von Chronicle Books geleistet (seufz, den müßte es hier auch geben) und es gefällt mir super gut. Letzte Woche bin ich auf dem Blog von Charlotte Rivers über ihr neues Buch Handmade Type Workshop gestolpert, das bei Thames & Hudson erschienen ist. Keine Frage, gleich bestellt und heute ist es da. Das tolle daran ist, dass die vorgestellten Designer neben ihrem Portfolio auch noch zeigen wie es geht. Wie man einen Buchstaben faltet, schnitzt, hämmert oder stickt. So eine Inspirationsschub am Montag ist ganz schön gefährlich. Ich sollte montags immer erst Bestellungen ab arbeiten, zur Post und etwas Buchhaltung machen… nun muß ich mich ranhalten.
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Back in May I bought the little book of Letterpress by Charlotte Rivers at the Chronicle Bookstore in San Francisco. (Great store, great books, I wish they would have a store here.) And I very like that book. So no surprise that I immediately ordered her new book as I came across it on her blog last week. Today it arrived. Hooray. What I very like about it is the designers doesn’t only show her work; they give you a tutorial. Make your own papercut, stitched letter, poster…  whatever. They even talk about fontographer. If you are into making your own type have a closer look into that book. 
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